Die gemeine Nachtkerze, mit lateinischem Namen Oenothera biennis, stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde in den 1650er Jahren durch Menschenhand in unsere Breitengrade importiert. Zunächst fungierte die Nachtkerze als Zierpflanze in künstlich angelegten Gärten, in denen sie auf Grund der goldgelben Farbe ihrer Blüten rein ästheisch wirkte. Nach und nach wilderte die gewöhnliche Nachtkerze aus und schaffte es imposant sich gegen heimische Pflanzen durchzusetzen und breitete sich somit rasant in ganz Europa aus.Zu finden ist sie auf sandigem, beziehungsweise steinigem Boden, der reich an Nährstoffen ist.
Ihre typische Verhaltensweise, die geradezu namensgebend ist, besteht darin erst des Nächtens zu erblühen, um dann mit dem beginnenden Sonnenaufgang wieder zu verwelken. Da die Nachtkerze jedoch ständig neue Blüten hervorbringt, blüht sie den ganzen Sommer hindurch.Die gemeine Nachtkerze ist eine krautige, zweijährige Pflanze, das heißt, dass die wertvollen ölreichen Samen nur alle zwei Jahre zum Vorschein kommen. Wertvoll sind die Samen primär durch ihre Ölhaltigkeit, welches wiederum reich ist an ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure und Gammalinolsäure, sowie an essentiellen Aminosäuren. Daher wird heutzutage hauptsächlich das Öl verwendet, oft erhält man dieses auch in Kapselform, wenn auch das Öl sehr geschmachvoll ist.
Die indigenen Völker im Herkunftsland der Nachtkerze nutzten die Pflanze auf Grund ihrer Nährstoffdichte seit jeher zu kosmetischen wie auch medizinischen Zwecken. in diesem Zusammenhang dürfen hier keine Gesundheitsaussagen gemacht werden, da dies gesetzlich verboten ist, man findet dazu jedoch viele Artikel und Seiten im Internet.Gleichermaßen kann die Wurzel der Nachtkerze als Gemüse verwendet werden, allerdings nur solange sie noch nicht oder eben nicht mehr blüht, da sie sonst nicht geniessbar ist.
Die gemeine Nachtkerze kann bis über 1 m hoch wachsen und ist auffällig durch ihre goldgelben Blüten, sowie durch ihren Pflanzenstiel, der einen Rotton annehmen kann. Ihre Blüten öffnet die gewöhnliche Nachtkerze zur Nacht hin in rasantem Tempo, sie ist hierbei die schnellste bekannte Pflanze in Europa. Sie ist komplett leicht behaart und hat keine Nebenblätter. Die Blätter umschliessen ausschließlich die Blüten.Inzwischen haben sich viele Nebenarten gebildet, zum Einen durch die Ansiedelung in Europa, zum Anderen sind auch viele Mischformen in ihrem Herkunftsgebiet entstanden. Zu medizinischen und kosmetischen Zwecken werden jedoch ausschließlich die ursprüngliche Oenothera biennis, gewöhnliche oder gemeine Nachtkerze verwendet.